Geschichte

Die Geschichte der Peter Cunningham Memorial ICE-ARENA

1953

1953 wurde der junge Pilot und Eishockeyspieler Leutnant Peter Cunningham zur 3 Fighter Wing Royal Canadian Air Force Zweibrücken Germany versetzt. Zusammen mit dem deutschen Arzt Dr. Krantz gründete er die Royal Canadian Air Force „Flyers“. Peter Cunninghams Traum war es, einen Eishockey Mannschaft mit Spielern von allen canadischen Air Force-Flugplätzen in Europa zu formen. So eine Art Militär-Nationalmannschaft.

Die 1 Air Division Europa bestand aus folgenden Standorten:

1 Aire Division Metz, Frankreich
1 Fighter Wing Marville, Frankreich
2 Fighter Wing Grostenquin, Frankreich
3 Fighter Wing Zweibrücken, Deutschland
4 Fighter Wing Baden Söllingen, Deutschland
Canadian Forces Base Lahr Schwarzwald, Deutschland

1954

Die R.C.A.F „Flyers“ hatten schon einige Spiele hinter sich gebracht. Die Idee der Eishockey spielenden kanadischen „Botschafter“ ging auf. Die ersten Spiele absolvierten die R.C.A.F „Flyers“ in München und Mannheim. Die Zuschauer kamen in Scharren um diese exotische Sportart zu erlaben. Am 1. August 1954 stürzte Peter Cunningham bei einer Luftkampfübung seiner 434 Fighter Squadron über Lothringen ab. Aber seine Idee der Eishockey spielenden Soldaten lebte durch die R.C.A.F „Flyers“ weiter.

1955

Jetzt ging es los. Was brachten die Kanadier so weit weg von zuhause? In einem Land wo nur Fußball gespielt wird. Natürlich eine ICE-ARENA. Die ICE-ARENA wurde von der Firma Gehlen Bau GmbH Kaiserslautern gebaut. Das Kühlaggregat stammt von der Firma Linde. Die Rohrlänge des Kühlsystems beträgt ca. 20 km incl. Curlingbahn. Die Betonfläche war aus Spannbeton (ohne Lücken), damit man im Sommer Rollschuh laufen konnte.

1956

Im Januar 1956 eröffnete die ICE-ARENA. Von weitem konnte man schon ihren Namen auf dem Schild über dem Eingang lesen. Sie wurde zu Ehren ihres Eishockey-Kameraden getauft, auf Peter Cunningham Memorial ICE-ARENA. Doris Cunningham, die Mutter Peters, wurde zur Taufe aus Kanada eingeflogen. Ab jetzt war di Peter Cunningham Arena die Heimat der R.C.A.F „Flyers“ Europe. Im ersten Heimspiel war die Mannschaft aus Basel zu Gast, im zweiten Oxford/England. Die „Flyers“ spielten in der 1. Bundesliga. Alle deutschen Eishockeyclubs spielten hier und die meisten bekommen vor ausverkauftem Haus eins auf den Sack. Gern gesehene Gäste waren auch die Nationalmannschaften aus Italien, der Schweiz, Deutschland, U.S.A und Kanada. Hier spielten Eishockeyspieler die heute in der „Icehockey Hall of Fame“ verewigt sind. Selbst die Besten Clubs aus Norwegen, Schweden oder Finnland nahmen die weite Reise auf sich um gegen die „Flyers“ zu spielen.

1960

Auf den anderen Royal Canadian Air Force- Flugplätzen wurden mittlerweile auch Ice-Arenen gebaut. So hatte jede Air Base ihr eigenes Eishockeyteam. Kein Flugplatz-Comander wollte von nun an Spieler für die R.C.A.F. „Flyers“ Europe abgeben. Das bedeutete das Ende für die R.C.A.F „Flyers“ Europe. Ein Stern am europäischen Eishockey-Himmel verglühte. Doch ein neuer ging über Zweibrücken auf. Da die besten Spieler in Zweibrücken stationiert waren, wurde einfach nur der Name geändert und die Eishockey-Party konnte ohne Unterbrechung weiter auf dem selben hohen Niveau weitergehen. Die Zweibrücker kamen in Scharen. Sie waren alle stolz auf ihr Team. Die hatte einen einfachen Grund, das Team hieß nun: 3 Wing „Flyers“ Zweibrücken.

1960

1960 – 1969 I 3 Wing „Flyers“ Zweibrücken, ein Name der noch heute in Kanada klingt wie Donnerhall und so manchem älteren Kanadier die Augen funkeln lässt. Es wurde erzählt (wohl leicht übertrieben), das der Air Base Commander nur Piloten und Personal nach Zweibrücken versetzen lies, wenn sie im Eishockey schon etwas erreicht hatten. Die 3 Wing „Flyers“ hatten in der 60ern Jahren schon Cherleaders und die Kappelle der Zweibrücken Schoenblick High School sorgten beim Einlaufen der Spieler für Stimmung. Auch das Curling Team war in der Air Division Liga erfolgreich. Das Curling Field war rechts von der Zamboni-Ausfahrt. Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler die Europameister, Weltmeister und Teilnehmer der Olympischen Spiele im Eiskunstlaufen waren, trainierten hier in der Cunningham Arena für ihre weltweiten Erfolge.

1969

Abzug der Royal Canadian Air Force aus Zweibrücken. Eine Ära ging zu Ende. Die Kanadier holten ihre Ahornfahne ein und die Eishockeyspieler drehten in der Cunningham ICE-ARENA ihre letzten Runden. Der Eishockey Club 3 Wing „Flyers“ Zweibrücken wurde aufgelöst. Aber, wie das so mit so mit den Legenden ist, leben die „Flyers“ in den Köpfen der Menschen, die sie haben spielen sehen, weiter.

1969

Einzug der U.S. Air Force auf der Air Base Zweibrücken. Nie wieder Schlittschuhlaufen in Zweibrücken? Als erstes machten die Amerikaner aus dem Curlin Field einen Bowling Center! Der Commander der Royal Air Force, der zu diesem Zeitpunkt noch die Befehlsgewalt auf der Air Base hatte, pokerte hoch und gewann. Er stellte die zu diesem Zeitpunkt sehr arroganten Amerikaner vor die Wahl: Entweder stellt ihr die ICE-ARENA auch den Zweibrückern zur Verfügung Oder wir machen sie dem Erdboden gleich. Der U.S. Air Force Commander gab nach und verpflichtigte sich, das die Ice-Arena weiterhin öffentlich bleiben wird. Ein paar GI’s gründeten den erfolglosen Eishockeyclub Warriors Zweibrücken. Wenn ein Amerikaner gut war, spielte er für den HCZ. Die Peter Cunningham Memorial ICE-ARENA behielt sogar ihren Namen, was keiner den Amerikanern zugtraut hätte. Auf dem Dach über dem Eingang stand das Schild mit der Aufschrift Peter Cunningham Memorial ICE-ARENA, mit der Flagge Kanadas, von 1956 bis zur Renovierung 1998.Danach wurde das Schild nie wieder gesehen. Das einzige was bleibt haben wir alle Dieter Feth zu verdanken, der die Gedenktafel an Peter Cunningham vor dem Müllcontainer rettete! Eigentümer der ICE-ARENA ab 1993 war die Stadt Zweibrücken.

2000

Die Story geht weiter